Auf der Kreisstraße an Eggolsheim vorbei, weiter durch Weigelshofen, gelangt man auf dem Weg zum Feuerstein oder Ebermannstadt nach Drosendorf. In der Mitte des Ortes, befindet sich der Kirchplatz mit Schulhaus, Dorfbrunnen, Pfarrhaus und Kirche.
Als die Kirche Sankt Martin in Eggolsheim, von Forchheim getrennt wurde, ist als Taufkapelle Sankt Laurenzius bereits die erste Kirche Drosendorfs genannt. Das Patrozinium der Kirche änderte sich, als im Jahre 1157 das Kloster Sankt Maria und Theodor in Bamberg durch Pfalzgräfin Gertrud von Höchstadt-Stahleck, einer Schwester des König Konrad III., gründet wurde. Der Bischof Eberhard II. schenkte dem neu gegründeten Kloster unter anderem Drosendorf mit samt seinen Marienkirchlein, gegen Abtretung des Schlosses Höchstadt, anscheinend Gertrudes Heiratsgut. Dieses Kloster ist das heutige Karmelitenkloster in Bamberg. Die Karmeliten zogen erst dorthin um, als das Zisterzienserinnenkloster 1554 schon aufgelöst worden war. Der Zisterzienserorden entstand in einer Zeit der Hochblüte der Marienfrömmigkeit. Alle Zisterzienserkirchen sind Maria, der Königin des Himmels, geweiht. Hauptfest des Ordens ist der 15. August, das Fest "Mariä Aufnahme in den Himmel". Unser Patronatsfest ist „Mariä Heimsuchung“, also am 2. Juli.
Zur Pfarrei wird Drosendorf am 9. September 1417 erhoben. Man ist geteilter Meinung, ob die Initiative von den Dorfbewohnern, den Adeligen oder den Klosterfrauen aus ging, denn es gab auch vorher schon einen Geistlichen in Drosendorf, den Friedrich Rüdiger. Er wurde 1409 von der Äbtissin Margarethe Groß von Trockau auf 4 Jahre als Pfarrverweser angestellt.
Den sogenannten Pfarrhof kaufte das Kloster bereits 1381. Während des 30-jährigen Krieges wurden Drosendorf, Drügendorf und Eggolsheim, teilweise auch Niedermirsberg, von einem Pfarrer versehen, später war dieser in Bamberg und wohl nur auf dem Papier Pfarrherr von Drosendorf. Als nach dem Krieg das normale Leben wieder möglich war, wurde Drügendorf von Drosendorf aus mit versorgt, ja es gab sogar eine Zeit lang einen Pfarrer und einen Kaplan in Drosendorf. Als Drügendorf wieder einen eigenen Pfarrer bekam wurde die Kaplanstelle wieder abgeschafft
Der älteste Teil unserer Kirche war die um 1888 abgebrochene Sakristei, dann der Chorraum von 1520 mit dem Netzrippengewölbe. Von dem Brand 1632, bei dem der ganze Ort Drosendorf abgebrannt war, wurde der Chor anscheinend verschont.
Das Langhaus wurde nach dem 30-jährigen Krieg um 1664 angebaut. Zur selben Zeit wurde auch das Fachwerk auf den Chor aufgesetzt, freigelegt wurde es erst bei der Renovierung 1981.
Der Hochaltar wurde um 1722 von Johann Michael Doser, einen Bildhauer aus Auerbach, gebaut. Dieser ist bekannt für seine Akanthusaltäre (Laubwerk-Schnitzereien).
Die Säulen und die Marienfigur mit dem Jesuskind wurden vom alten Altar übernommen. Die Marienfigur stammt aus dem 15. Jahrhundert. Es war ein Gnadenbild, zu dem um 1646 die Nachbarpfarreien Drügendorf und Eggolsheim gewallt kamen. Belegt ist die Wallfahrt im Jahre 1719 der Pfarrei Kirchehrenbach, wegen der großen Dürre. Der Ort wurde zu der Zeit Maria-Drosendorf genannt.
Nach der Beschreibung, dem Schreiner Akkord des Altares, soll der heilige Josef rechts mit der Hand auf Maria zeigend, dann Anna und Joachim die Großeltern Jesu, stehen. Links der heilige Johannes mit der Hand auf das Lamm zeigend und seine Eltern Elisabeth und Zacharias, Es war also ein Altar mit der heiligen Sippe, der Verwandtschaft Jesu, am Tabernakel waren noch Moses und Melchisedek als Verbindung zum Alten Testament.
Diese Figuren fielen leider einer Modernisierung um 1892 zum Opfer, wurden durch moderne Gipsfiguren ersetzt, und nach Bamberg verkauft. Heute haben Heinrich und Kunigunde, Notburga und Wendelin dort ihren Platz gefunden, letztere beiden von Friedrich Theiler aus Ebermannstadt.
Der Volksaltar und der Ambo sind nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil vom Ehepaar Bauer gestiftet worden. Diese stifteten auch die Fatimakapelle am Ortsausgang zum Feuerstein, wo am Pfingstmontag immer eine Andacht stattfindet.
Der Zwölf-Apostel-Leuchter mit dem Ewigen Licht aus dem Jahr 1901 ist eine Stiftung aus der Filiale Weigelshofen, welche am 20. Dezember 1812 von Eggolsheim nach Drosendorf umgepfarrt wurde. Er lag am Dachboden und wurde 2006 restauriert und wieder aufgehängt. Das Chorgestühl aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zeigt uns noch etwa, wo sich die Kommunionbank befand.
Bei der Renovierung 2006 wurden im Chorraum Malereien unter den alten Farbschichten entdeckt, ein Stückchen haben wir restaurieren lassen, auch die Stufe, wo sich früher die Kommunionbank befand, wurde rundbogig und einige Meter versetzt und so als Chorabschluß eingesetzt. So kam der Volksaltar noch etwas näher zum Volk.
Die Seitenaltäre wurden 1706 von Johann Paul Seber gefertigt, einen Schreiner aus Burgkunstadt. Der Mariä-Schmerz-Altar rechts, vor 1830 Magdalenen Altar, mit der Pieta aus Gips, Sebastian und Margaretha.
Der Herz-Jesu-Altar seit 1888, vorher Sebastianaltar, mit Herz-Jesu-Figur, Katharina und Barbara, auch von Friedrich Theiler aus Ebermannstadt.
Die Priester wurden im Mittelalter in der Kirche begraben. So gibt es, wie im Dom zu Bamberg auch, in Drosendorf ein Papstgrab: Pfarrer Johann Moritz Papst, ein Lichtenfelser, 1780 gestorben, wurde in der Kirche begraben.
Die Figuren im Langhaus: Laurentius, Antonius, Nepomuk, Josef und zwei Marien. Das Triumphbogenkreuz stammt aus dem Jahr 1663, der Taufstein wurde um 1710 gefertigt.
Die Kanzel mit den vier Evangelisten aus dem Jahr 1712, hat auch noch eine Maria auf dem Schalldeckel.
Der Kreuzweg, von Maler Anton Wunder aus Donauwörth, stammt aus dem 18. Jahrhundert. Er wurde später verkleinert, da an den Keilrahmen, die Leinwand brüchig war. Nur die 12. Station mit der Kreuzigung hat man in der ursprünglichen Größe belassen.
von Kirchenpfleger Rudolf Lengenfelder