Die Jägersburg im Ortsteil Bammersdorf ist für Fürstbischof Lothar Franz Graf von Schönborn (1693-1729) von 1721-1728 als Jagdschloss erbaut worden. Nach der Säkularisation ist das Schloss zunächst in Staatsbesitz übergegangen, bevor es 1805 wieder verkauft worden ist. Bis zum Jahre 1816 ist es als Tabakfabrik genutzt worden. Als schließlich die reichsgräfliche Familie von Benzel zu Sternau Eigentümerin der Jägersburg wird, stellt sie die Schlosskapelle (Grundsteinlegung 1723) den Gläubigen von Bammersdorf und Rettern zur Verfügung, nachdem Erzbischof Joseph von Schork (1890-1905) die Kapelle am 9. September 1893 erneut geweiht hat. Patronin des Gotteshauses ist die Gottesmutter Maria. Das Schloss selbst war bis 2007 Caritas Alten- und Pflegeheim.
Die Schlosskapelle ist ein eingeschossiger quadratischer Bau mit Mansarddach und Apsis an der Ostseite. Während das Portal stichbogenförmig ist, sind alle Fenster des Gotteshauses rundbogig.
Im hellen Kirchenraum, der keine Empore hat, sind die Ecken ausgerundet und die Wände durch ionische Pilaster gegliedert. Den Hauptraum überwölbt ein Spiegelgewölbe, das Gewölbe im Altarraum ist eine Halbkugel. In einer der beiden mit Stuckverzierungen von Georg Hennicke (1726) ausgeschmückten Nischenwölbungen der Südwand steht eine Herz-Jesu-Figur. Neben dem Durchgang zur Sakristei und zum Hauptgebäude weisen drei Grabtafeln auf die darunterliegende Gruft der bestatteten Familienmitglieder derer von Benzel zu Sternau hin. Im Durchgang hängt eine Kopie des Maria-Hilf-Bildes aus dem 18. Jh.. Zwischen den beiden Inneren der vier korinthischen Säulen des ebenfalls von Georg Hennicke geschaffenen Hochaltars (1728) steht eine moderne, von einer Rosengirlande umrankte Muttergottesstatue. Über dem Gebälk sind Voluten, die sich baldachinförmig - teilweise von einer Baldachintraperie bedeckt - zusammenschließen. Die vorgelagerte Mensa zeigt ein von Blumen umgebenes Medaillon mit Jesusmonogramm.