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Schirnaidel

St. Johannes der Täufer

Das Kleinod der Pfarrei Eggolsheim ist die Barockkirche St. Johannes der Täufer in Schirnaidel.
Zu verdanken hat die kleine Ortschaft den Bau des Gotteshauses Johann Georg Pfister (1656-1718) aus Schirnaidel, fürstbischöflicher Kanzlist zu Bamberg. Die Bauarbeiten seinerzeit hat der Bamberger Maurermeister Andreas Rheinthaler († Juni 1718) geleitet, der zugrunde liegende Bauplan stammt vermutlich vom Bamberger Architekten Johann Dientzenhofer (1663-1726).

Die Kirche geweiht hat am 24. Juni 1720 Weihbischof Johann Werner Schnatz (1705-1723), Bamberg.

Außenansicht

Als Baumaterial sind unverputzte Sandsteinquader verwendet worden. Das Langhaus und der dreiseitige, eingezogene Chor sind durch einen Chorbogen voneinander getrennt. Die Seitenwände von Langhaus und Chor sind mit toskanischen Pilastern gegliedert. Der Dachreiter ist achteckig, mit ausladender, verschieferter Zwiebelkuppel; die Wetterfahne auf dem Chordach ziert ein Bildnis Johannes des Täufers. Das rundbogige Hauptportal mit toskanischen Eckpfeilern, Archivolte und Scheitelstein ist an der Westseite, ein weiteres befindet sich an der Südseite des Gebäudes. Das Wappenrelief des Fürstbischofs Lothar Franz von Schönborn (1693-1729), die Steinfiguren der Hl. Margaretha (linke Seite) und Katharina (rechte Seite) und die Figur des Kirchenpatrons im Giebel der Fassade hat allesamt Leonhard Gollwitzer 1719 geschaffen.

Innenansicht

Der Hochaltar im Chorraum der Kirche ist ebenfalls um 1719 entstanden. Auch hier hat Leonhard Gollwitzer die Bildhauerarbeiten ausgeführt, der verantwortliche Schreiner seinerzeit ist Franz Jörg († 1750), Bamberg, gewesen. Das Altarblatt des Hochaltars, flankiert von zwei freistehenden Säulenpaaren auf Postamenten, zeigt die Taufe Jesu durch Johannes. Zwischen diesen Säulen stehen Figuren der Bistumspatrone Heinrich (links) und Kunigunde (rechts). Die äußeren Säulen enden jeweils mit einem nach außen gedrehten Giebelschenkel auf denen jeweils ein Engel sitzt. Im Auszug des Altars eine Reliefschnitzerei der Hl. Dreifaltigkeit vor Wolken, flankiert von Voluten. Auf dem segmentbogigen Abschlussgesims zwei Putten. Zu beiden Seiten des Altars Pilaster und Volutenvorlagen, die über den seitlichen Durchgängen mit Türen auslaufen; auf den Voluten sitzen zwei Engel. Über dem Tabernakel das Lamm im Strahlenkranz auf dem apokalyptischen Buch mit sieben Siegeln (Off. 5,1), dahinter die erhöhte Christkindfigur im Strahlenkranz.

Die beiden Seitenaltäre, schräg in die Langhausecken hineingestellt, sind in Form und Stil identisch und dem Hochaltar entsprechend. Das Altarblatt des rechten Seitenaltars zeigt die hl. Katharina, das des linken Seitenaltars die Muttergottes mit Kind (Georg Sebastian Urlaub, 1685-1763, Bamberg). Zu beiden Seiten der Altarblätter stehen Figuren des hl. Martin mit Bettler und des hl. Georg am rechten Seitenaltar und des hl. Petrus und des hl. Paulus am linken Seitenaltar. Auf der Predella des rechten Altars eine Holzstatuette der hl. Anna Selbdritt (17. Jh.). Am Gebälk rechts die Inschrift J. P. 1729 (→ Johann Pfister, Weigelshofen) und auf der linken Seite G. P. 1727 (→ Georg Pfister aus Schirnaidel, der Bruder des Vorigen). In den Auszügen der Altäre Gemälde der hl. Margaretha (rechts) und die Fünf Wunden Christi (links).

An der Nordwand des Langhauses befindet sich die Kanzel der Kirche (Franz Jörg, † 1750), als marmorierter Holzaufbau mit Hl.-Geist-Taube am Schalldeckel und bekrönt durch eine Figur der hl. Katharina. Gegenüber der Kanzel steht eine von Friedrich Theiler um 1800 geschnitzte Holzfigur des hl. Wendelin.Die Vierzehn Nothelfer stehen etwas ungewohnt als Einzelfiguren in Nischen an den Chor- bzw. Längswänden und umgeben auf diese Art ihrer besonderen Anordnung den Besucher der Kirche. Das Christuskind - Kind der Nothelferlegende - steht am Hochaltar.

Die Schreinerarbeiten am Laiengestühl, wie auch am offenen Beichtstuhl (rechts im Chor) hat allesamt der Eggolsheimer Schreiner Benkart ausgeführt. Die Fenster der Kirche, rundbogig mit Ornamenten oder Figuren (im Chor die Hl. Petrus und Paulus, im Langhaus Christus als Lehrer und der hl. Michael), sind 1890 von der Kgl. Bayerischen Hofglasmalerei Zettler, München, angefertigt worden. Der bebilderte Kreuzweg, in Öl gemalt und gerahmt, ist aus dem Jahre 1880.

Die Kirche überwölbt ein Tonnengewölbe mit hohen Stichkappen, die Emporendecke ist mit großen Feldern kassettiert. Deckengemälde (Hl. Familie) und Wandmalerei sind neubarock. Die Orgel auf der Empore ist von 1731 (Hirschaid), ihr dreigliedriges Orgelprospekt frühes 18. Jh.. Die drei Ölgemälde an der Emporenbrüstung zeigen den Kirchenstifter (rechts), ein Bild der Schmerzhaften Muttergottes (links) und in der Mitte den hl. Johannes den Täufer mit Kreuz und Lamm, auf einer Muschel durch die Lüfte fahren. Auf einem Spruchband die Worte „Du stim des Herrn in der Herrligkeit“ (Ps. 25,4) und „Ecce Agnus Dei“ (Joh. 1,29). Im Hintergrund ist eine Landschaft mit Tempelruine zu erkennen.

Fatimakapelle

Auf dem Weg von Schirnaidel nach Eggolsheim steht die Fatimakapelle. Im Chorraum der kleinen Feldkapelle steht vor dem Gemälde einer Landschaft mit den Seherkindern die bemalte Holzfigur einer Fatimamadonna.

Gestiftet von einer Familie aus Eggolsheim, ist sie am 13. Mai 1984 geweiht worden.