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Pfarrkirche St. Martin

Historisch

Die Pfarrkirche von Eggolsheim ist dem hl. Martin von Tours geweiht und zählt mit zu den ältesten Pfarreien des 1007 aus dem Ostteil des Würzburger Bistums errichteten Bistums Bamberg. Die Eggolsheimer Pfarrei selbst ist jedoch erst 1017 dem Bistum Bamberg durch einen Tausch unterstellt worden. Pfarrlich gehört Eggolsheim seit der Dekanatsreform von 1826 unter Erzbischof Joseph Maria von Fraunberg (1824-1842) mit den Außenorten Neuses an der Regnitz, Bammersdorf, Rettern, Kauernhofen, Schirnaidel und Unterstürmig zum Dekanat Forchheim.

Von der mittelalterlichen Kirche mit Krypta und der 1375 im einstmals befestigten Friedhof erbauten Katharinenkapelle existiert heute nichts mehr. Nur der seitlich am Langhaus stehende, weithin sichtbare, mächtige gotische Turm von 1305 (Bauinschrift am ersten Turmgeschoß) ist bis heute erhalten geblieben.

Im Jahre 1825 hat sich die Regierung des Obermainkreises nach Einholung mehrer Gutachten dafür entschieden, den Bauplan des berühmten Architekten und Hofbaumeisters Leo von Klenze (1784-1864) anzunehmen, und einen Neubau zu errichten.

Am 12. September 1826 ist die baufällig gewordene Kirche abgerissen und am 17. Mai 1827 der Grundstein für die neue Pfarrkirche gelegt worden.Die Bauoberleitung ist den Bauingenieuren Franz Joseph Schirlinger und Wolfram (München) übertragen worden, die Leitung der Bauarbeiten vor Ort koordinierte Baupraktikant Erhard (Bayreuth).

Am 28. Oktober 1844 schließlich ist die neue Pfarrkirche zu Eggolsheim durch Erzbischof Bonifaz Kaspar von Urban (1842-1858) feierlich geweiht worden.

Außenansicht

Besonders beeindruckend für den Betrachter ist die tempelartige Fassade des hallenartigen, im klassizistischen Stil erbauten Langhauses, welches nach Norden ausgerichtet von einem halbrunden Chor mit drei Fenstern abgeschlossen wird. Alle Fenster der neuen Pfarrkirche sind rundbogig. Als Baumaterial sind seinerzeit unverputzte Sandsteinquader verwendet worden.

Der Fassadengiebel an der Südseite des Langhauses mit Attika und kleinem Giebelaufbau ist von vier Wandpfeilern gegliedert, obenauf ein Kreuz (gez. 1829).

An den seitlichen Abschnitten befinden sich Rankenreliefs und als äußere Verzierung des Giebels Kandelaber. Zwischen zwei mächtigen ionischen Säulen, die einen Portikus tragen ist das rundbogige Hauptportal hineingebaut worden. Das Sandsteinrelief im Tympanon des Portals zeigt den das Brot segnenden Christus mit zwei Engeln (Georg Ludwig Weiß, Bayreuth).

Das Seitenportal mit kurzem Sturz und Oberlicht (Kreissegment) befindet sich an der Ostseite der Pfarrkirche.

Auf dem Kirchplatz befindet sich gegenüber dem Hauptportal der Ölberg; die überlebensgroße Christusfigur und die Figuren der Jünger Petrus, Jakobus und Johannes stammen aus der Zeit um 1550.

Innenansicht

Beim Betreten des Gotteshauses durch das Hauptportal eröffnet sich dem Betrachter ein weiter, heller Kirchenraum. Im Chor der Pfarrkirche steht der von einem Eggolsheimer - dem Schuhmachermeister Georg Friedrich Oppelt (1812-1868) - gestiftete und nach Entwürfen von Jakob Schmitt-Friderich, Bamberg, 1864 gefertigte Hochaltar. Über dem Tabernakel in der Mitte befindet sich eine Jesusfigur, ihr zur Seite auf Postamenten stehen die Bistumspatrone Heinrich und Kunigunde (Hans Mathes Sebert, Bamberg, 1661).

Im Auszug ein Relief der Krönung Mariens, an beiden Seiten anbetende Engel (Joseph Knabl, München). Eucharistiefeier wird heute am Zelebrationsaltar mit dem Martinsrelief an der Vorderseite gefeiert. Das Steinrelief aus der Zeit des Turmbaus war ursprünglich am ersten Turmgeschoß angebracht.Die Chorabseiten sind im Erdgeschoß als Sakristei und so genannte Schatzkammer abgemauert.

Im Obergeschoß öffnen sie sich mit breitem Korbbogen zu Chörlein, deren hölzerne Brüstungen mit geschnitzten Lotusblüten verziert sind. An den Seitenwänden über den Chorbänken befinden sich Figuren des hl. Josef mit Kind, Johannes der Evangelist, Joachim und Sebastian, Magdalena und Anna, die mit ihrem Blick auf das über dem Volksaltar hängende Kruzifix (Friedrich Theiler, Ebermannstadt, um 1800) gerichtet sind.

Das Altarblatt des linken Seitenaltars (Marienaltar) zeigt die Verkündigung des Erzengels Gabriel an Maria (Maler J. August Krafft, um 1829). Der rechte Seitenaltar (Kreuzaltar) zeigt die Abnahme Christi vom Kreuz (Maler Johann Heiß, Leihgabe der Bayerischen Staatsgemäldesammlung München). Aus der Erbauungszeit der Kirche stammt das Taufbecken, auf dessen Deckel die Taufe Jesu durch Johannes den Täufer dargestellt ist.

Der Osterleuchter aus Messing zeigt Sündenfall, Kreuzigung und Auferstehung und stammt aus der Zeit nach dem zweiten Vatikanischen Konzil. Das Spiegelgewölbe über dem Langhaus zieren drei Deckengemälde von Kaspar Schleibner, München. Diese sind 1929 anlässlich des 100jährigen Kirchenjubiläums in Auftrag gegeben worden und zeigen den Traum des hl. Martin, seine Verherrlichung - mit Ortsansicht von Eggolsheim - und seine Berufung zum Bischof von Tours. Eingerahmt ist das Gewölbe in den Hohlkehlen von einem Band goldfarbener, stilisierter Palmetten auf türkisfarbenem Untergrund.

An den beiden Längswänden des Langhauses befinden sich die vierzehn Stationen des Kreuzwegs, Ölgemälde mit Barockrahmen, geschaffen 1794 von Georg Ernst Meuser, Schney. Die neuromanische Kanzel an der Ostwand des Langhauses, entworfen von Jakob Schmitt-Friderich 1862, zieren Halbreliefstatuetten der Evangelisten mit Christus. Über dem Seiteneingang steht eine Vespergruppe, gegenüber an der Wand hängt das Weihnachtsgemälde (Anbetung der Hirten) aus dem späten 17. Jh., ebenfalls eine Leihgabe.

Die Chorbänke sind nach Entwürfen von Erhard (um 1830), das Laiengestühl und die Beichtstühle von den Schreinern Johann Lobmann, Höchstadt an der Aisch, und Lorenz Barbarath, Forchheim, aus Eichenholz gefertigt worden. Joseph Knabl (um 1864) hat die beiden Figuren - den hl. Michael und den hl. Georg - geschnitzt, welche an den mächtigen Pfeilern der Empore angebracht sind. Auf der Empore befindet sich die neue Orgel der Pfarrkirche aus der Werkstatt der Luzerner Orgelbaufirma Goll mit ihrem dreigliedrigen Orgelprospekt. Herr Domkapitular Hans-Jörg Elsner hat das neue Orgelwerk in einem feierlichen Gottesdienst am 21. September 2003 geweiht. (Goll-Orgel)

Hinzuweisen sei auch auf die seit der letzten Restaurierung (1988/89) an den Längsseiten des Langhauses angebrachten Apostelkreuze, vergoldete Täfelchen mit den Namen der Apostel, sowie je einem Versilberten für die Hl. Kilian und Bonifatius. Sie sollen an die Weihe der Pfarrkirche durch Erzbischof Bonifaz Kaspar von Urban (1842-1858) am 28. Oktober 1844 erinnern.